Natürlich werde ich als ehemaliger Investmentbanker, Autor und Keynote Speaker zum Thema Trading & Trading-Psychologie auch immer wieder gefragt:
„Stefan, wie lange dauert diese Krise noch? Was mache ich mit meinem Geld während so einer Krise? Wie wird die Börse darauf reagieren? Wie tief kann es runter gehen? Welche Alternativen gibt es noch zu Gold, Silber, seltenen Autos und wertvollen Schmuck- und Kunststücken?“
Nun, ich bin kein Anlageberater und werde mich daher hüten, Anlageempfehlungen auszusprechen. Ich bin ein ganz normaler Mensch, mit über 25 Jahren Erfahrung an den Devisenmärkten und weiß, was an den Kapitalmärkten funktioniert und was nicht. Ich habe verstanden, was Marktprinzipien und Korrelationen sind und welche Schlüsselindikatoren beim Trading eine Rolle spielen. Ich besitze einen gesunden Menschenverstand und es gelingt mir in der Regel, diesen auch zielführend einzusetzen.
Was ich diesen Menschen aber erzählen kann ist, was ich als ehemaliger Trader selbst erlebt habe und welche Schlüsse ich für mich daraus gezogen habe. Was ich jetzt tue, bzw. bereits getan habe. Und wie ich mich für die Zeit ‚danach‘ positioniere.
Laut einer Statistik der Bundesbank (aus 2014) wird ca. 95% des Volumens am deutschen Aktienmarkt von ‚Institutionellen‘ (Investmentfonds, Hedge-Fonds, HFT’s – High Frequency Trading Companies) gehandelt.
Fast 60% des Marktwertes aller börsennotierten deutschen Aktien werden von ausländischen Investoren gehalten. 30% entfallen auf institutionelle Investoren aus Deutschland. Knapp 10% liegen bei den Privatanlegern (Alle Werte sind gerundet).
Die Abstände so genannter ‚Black-Swan-Days‘ werden immer kürzer: 1988, 1997, 2000, 2001, 2008, 2009, 2011, 2014, 2015, 2016, 2018, 2020, … und sie verlaufen panikartig und damit auch immer heftiger. Und trotzdem sind wir irgendwann wieder ‚höher‘ als vor der Krise???
Immer dann, wenn es auf der einen Seite große Verluste gibt, entstehen auf der anderen Seite große Gewinne! Der Satz: „Das Geld ist nicht weg, es gehört nun nur jemand anderem…“ ist schlicht und ergreifend wahr! Einen Markt zum eigenen Nutzen zu manipulieren gelingt eben doch. Nicht mehr nur noch den obersten Währungshütern (Zentralbanken, deren Aufgabe genau darin besteht), sondern mittlerweile auch der ‚Künstlichen Intelligenz‘ mit all seinen Logarithmen (insbesondere, wenn es ‚laut‘ wird an der Börse, also die Volatilität kurzfristig sehr stark ansteigt).
Dann gibt es noch die vielen Meinungsmacher (wie nennt man die, Lobbyisten?) und –ja tatsächlich– auch einzelne große, liquiditätsstarke Konzerne, die solche Meinungsmacher möglicherweise auch für ihre Zwecke nutzen könnten.
Glauben Sie mir, es ist nicht so schwer, einen USD/JPY Kurs in der so genannten ‚Twilight-Zone‘ zwischen 04.00h und 07.00h unserer Zeit um einige ‚Big-Figures‘ nach oben zu jagen, um einen bestimmten Wunschpreis zu sehen. Es kostet vielleicht 2-3 Milliarden USD, die fehlende Liquidität um diese Uhrzeit erledigt den Rest der Bewegung. Wenn die ersten zum zweiten Frühstück gehen, ist alles wieder wie vorher. DAS habe ich selbst erlebt!
Ich persönlich habe meine eigenen Trading Aktivitäten komplett eingestellt, da das Trading schon früher zu viel Gesundheit und anderes in meinem Leben vereinnahmt hat und ich nicht mehr bereit war und bin, diesen Preis zu zahlen. Mein hauptsächliches Vermögen steckt seit vielen Jahren in meinem bisherigen Leben, meinem Wissen und in meiner Selbständigkeit.
Materiell gesehen habe ich ein kleines aber feines Depot, worin sich Werte befinden, die sich mit Nachhaltigkeit befassen. Ansonsten stehe ich auf Dinge, die ich anfassen kann und die aufgrund ihrer Seltenheit oder Besonderheit ihren Wert bestimmt nicht verlieren und bei denen ich mich gut auskenne. Ich habe mich schon vor fast 30 Jahren in mechanische Uhren verliebt und halte sehr viel von echten Klassikern, die ich im Übrigen auch alle selbst trage. Und natürlich habe ich schon unzählige meiner Kunden beim Uhrenkauf beraten, weil es mir Freude bereitet!
Vor gut einem Jahr bin ich bei der Suche nach außergewöhnlichen Dingen auf Osmium gestoßen, dem letzten und seltensten Edelmetall der Welt.