Meine Erfahrungen vom Trading Floor.
Laut einer Statistik der Bundesbank (aus 2014) wird ca. 95% des Volumens am deutschen Aktienmarkt von ‚Institutionellen‘ (Investmentfonds, Hedge-Fonds, HFT’s – High Frequency Trading Companies) gehandelt.
Fast 60% des Marktwertes aller börsennotierten deutschen Aktien werden von ausländischen Investoren gehalten. 30% entfallen auf institutionelle Investoren aus Deutschland. Knapp 10% liegen bei den Privatanlegern (Alle Werte sind gerundet).
Die Abstände so genannter ‚Black-Swan-Days‘ werden immer kürzer: 1988, 1997, 2000, 2001, 2008, 2009, 2011, 2014, 2015, 2016, 2018, 2020, … und sie verlaufen panikartig und damit auch immer heftiger. Und trotzdem sind wir irgendwann wieder ‚höher‘ als vor der Krise???
Immer dann, wenn es auf der einen Seite große Verluste gibt, entstehen auf der anderen Seite große Gewinne! Der Satz: „Das Geld ist nicht weg, es gehört nun nur jemand anderem…“ ist schlicht und ergreifend wahr! Einen Markt zum eigenen Nutzen zu manipulieren gelingt eben doch. Nicht mehr nur noch den obersten Währungshütern (Zentralbanken, deren Aufgabe genau darin besteht), sondern mittlerweile auch der ‚Künstlichen Intelligenz‘ mit all seinen Logarithmen (insbesondere, wenn es ‚laut‘ wird an der Börse, also die Volatilität kurzfristig sehr stark ansteigt).
Dann gibt es noch die vielen Meinungsmacher (wie nennt man die, Lobbyisten?) und –ja tatsächlich– auch einzelne große, liquiditätsstarke Konzerne, die solche Meinungsmacher möglicherweise auch für ihre Zwecke nutzen könnten.
Glauben Sie mir, es ist nicht so schwer, einen USD/JPY Kurs in der so genannten ‚Twilight-Zone‘ zwischen 04.00h und 07.00h unserer Zeit um einige ‚Big-Figures‘ nach oben zu jagen, um einen bestimmten Wunschpreis zu sehen. Es kostet vielleicht 2-3 Milliarden USD, die fehlende Liquidität um diese Uhrzeit erledigt den Rest der Bewegung. Wenn die ersten zum zweiten Frühstück gehen, ist alles wieder wie vorher. DAS habe ich selbst erlebt!