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Mein Angebot:

Nach jeder Seillänge kann ich entscheiden, ob ich weitermachen, oder wieder absteigen möchte.

Bergführer

Kann man Berge managen?

Im vorletzten Sommer habe ich verschiedene Touren in den Bergen unternommen. Einige davon waren (für mich) sehr herausfordernd und anspruchsvoll. Deshalb habe ich sie auch nicht alleine gemacht, sondern mit einem erfahrenen Bergführer.

Irgendwann während dieser Touren ist in mir die Frage entstanden, ob es eigentlich auch Bergmanager gibt. Es hat mich einfach interessiert, denn im Business unterscheiden wir ja auch zwischen ‘Führungskräften’ und ‘Managern’. Oder gibt es da gar keinen Unterschied?

Mein Bergführer hat mich milde angelächelt als ich ihm diese Frage stellte und mir eine Tour vorgeschlagen, bei der er mich wirklich führen würde…

Und diese Berg-Führung ging damit los, dass er mich fragte, ob ich mir vorstellen könnte, eine Klettertour im Herzen der Dolomiten zu unternehmen. Das Ganze mit einem Schwierigkeitsgrad, der für mich (mit seiner Hilfe) absolut machbar wäre. Herausfordernd – ja, anspruchsvoll – ja, und ganz sicher etwas, was ich bisher noch nie versucht hatte.

2 Wochen zuvor hatten wir zur Vorbereitung eine ‘schöne’ Bergwanderung unternommen, mit ein paar wenigen leicht zu überwindenden Kletterstellen, bei denen er mich genau beobachtet hatte, wie ich mich in diesen Situationen bewege.

Daher war er sich auch jetzt sicher, dass ich die anstehende Tour, mit seiner Hilfe, sehr gut meistern würde. Sein Angebot an mich: “Nach jeder Seillänge kannst Du entscheiden, ob Du weitermachen, oder wieder absteigen möchtest!” Beim Wort Seillänge rutschte mir dann doch für einen Moment das Herz in die berühmte Hose, seine mir gegenüber ausgestrahlte Zuversicht, ließ mich dann aber mein Herz aus der Hose holen und fest in die Hand nehmen. Und in den nächsten 2,5 Stunden durfte ich am eigenen Leib erfahren, wie eine wirklich gute Führungskraft, seinen ihm Anvertrauten inspiriert, motiviert, korrigiert, ermutigt, lobt, antreibt und mit einer ruhigen und souveränen Gelassenheit zu Höchstleistungen und am Ende zum Gipfel bringt.

Und da ich mich ja beruflich selbst schon seit vielen Jahren mit dem Thema Führung beschäftige, habe ich anschließend noch einmal reflektiert, was einen Bergführer wirklich ausmacht und welche Erfahrungswerte wir hier mit ins Business nehmen können.

01

Vorbild sein.

Mein Bergführer hat selbst unzählige Berge bestiegen und weiß genau worüber er redet. Wie man so eine Tour vorbereitet, plant und durchführt. Seine fachlichen Kompetenzen stehen hier nach fast 30 Jahren Bergführer-Tätigkeit außer Frage. Er liebt die Berge und er liebt es, Menschen an seiner eigenen Faszination für die Berge und den dazugehörigen Sport teilhaben zu lassen.

02

Vertrauen.

Einerseits traut er sich selbst, so eine Tour zu unternehmen. Andererseits hat er nach einem gewissen Beobachtungszeitraum entschieden, dass er mir diese Herausforderung ebenfalls zutraut. Er liebt es zu sehen, wie Menschen ihre eigenen Grenzen überschreiten UND gibt ihnen dabei aber permanent das Gefühl gesichert zu sein.

03

Verlässlichkeit.

Er ist vorangegangen, hat den Weg gesichtet und auf Gefahrenstellen hingewiesen. Dabei hat er sich auch auf mich verlassen, dass ich ihn sichere und konnte so in Ruhe nach geeigneten Routen schauen. Er hat schon in der Vorbereitung für das notwendige Equipment gesorgt und gleich zu Beginn der Tour eine eingehende Einweisung zur richtigen Handhabung des Materials gegeben. Er hat nichts dem Zufall überlassen und dafür gesorgt, dass ich alles verstanden habe und mich auch an alles halten würde.

04

Verhalten.

Es war von Anfang an geprägt von Zuversicht, Vertrauen, Verlässlichkeit, Verantwortung und Konsequenz. Er hat es bei jedem Schritt vorgelebt und von mir immer wieder eingefordert (“Konzentrier Dich Stefan!”). Bei jeder Gelegenheit hat er mich gelobt (“Wahnsinn wie gut Du das machst”) und mir sein Vertrauen geschenkt.
05

Verbessern.

Nach jeder Seillänge haben wir ein kurzes Briefing vereinbart. “Wie geht es Dir? Welche Eindrücke hast Du gesammelt? Welche Fragen hast Du an mich?” usw. Er hat immer wieder kleine Korrekturen vorgenommen, um mich weiter zu verbessern und um noch sicherer zu werden.
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Am Gipfel kam dann der eigentliche Höhepunkt. Die Überwindung einer etwa 1,5 Meter breiten Spalte (die Tiefe war…. tiiiiiiiiiief), die wir dann gemeinsam überwinden mussten, was wir auch als Team geschafft haben. Er hat mich in seiner Eigenschaft als Bergführer an diesem Tag dazu gebracht, über mich hinaus zu wachsen. Hätte mir ein ‘Freund’ den Vorschlag gemacht, so eine Tour zu unternehmen, wäre meine Antwort wahrscheinlich gewesen: “Du kannst mich mal….!”

Danke.